Schlafstörungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schlafstörungen


Viele Menschen schlafen schlecht und wissen nicht, dass sie an einer der folgenden Schlafstörungen leiden könnten.

Erkennst auch du Symptome bei dir wieder?

Du hast häufig Schwierigkeiten einzuschlafen? Vielleicht leidest du an...

Insomnie

 

Symptome

  • Unzufriedenheit mit der Schlafqualität oder -quantität in Verbindung mit Schwierigkeiten einzuschlafenSchwierigkeiten durchzuschlafen und oder frühmorgendliches Erwachen mit der Unfähigkeit wieder einzuschlafen

  • die Schlafstörung führt zu Einschränkungen im sozialen, ausbildungs- und beruflichen Leben oder anderen Lebensbereichen

  • die Schlafstörung tritt mindestens drei Mal pro Woche über mindestens drei Monate hin auf

 

Ursachen

Für Insomnie gibt es verschiedene Ursachen. Diese wird oftmals durch arbeitsbezogenen oder zwischenmenschlichen Stress verursacht. Darüber hinaus ist auch die Einnahme gewisser Substanzen Grund für insomnische Störungen. Insbesondere die Einnahme von Alkohol führt zu Insomnien.

 

Art der Insomnie

Im Zuge einer Studie wurden die Betroffenen in fünf Gruppen unterteilt, die jeweils an einem unterschiedlich starken Grad insomnischer Störungen leiden.

Kategorie 1: besonders starker Verlauf

Kategorie 2 + 3: mittelschwerer Verlauf

Kategorie 4 + 5: vergleichsweise leichte Fälle

 

Symptome, was nun?

Um eine wirksame Behandlungsstrategie zu entwickeln, ist es zunächst notwendig die Symptome genau zu diagnostizieren. Hierzu ist eine fünfstufige Diagnose hilfreich. Diese umfasst die folgenden Punkte:

1. Medizinische Anamnese / Diagnostik

2. Psychatrische / psychologische Anamnese

3. Schlafanamnese

4. Aktometrie (=Erfassung der Bewegungsaktivität und damit der Schlaf-Wach-Rhythmen)

5. Polysomnographie (=Messung physiologischer Funktionen; umfangreichste Schlafuntersuchung)

 

Warum ist eine Behandlung notwendig?

Eine Nichtbehandlung von Insomnien kann weitreichende Folgen für die eigene Gesundheit haben. So wurde nachgewiesen, dass Insomnien als unabhängiger Risikofaktor für Herzinfarkte, Herzversagen und Bluthochdruck gesehen werden können. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass eine, z.B. durch Insomnien verursachte, verkürzte Schlafdauer eine Gewichtszunahme zur Folge hat.

 

Fakten

  • Circa 10% der Erwachsenein Industrieländern leiden an einer chronischen Insomnie.
  • Circa 6% der deutschen Bevölkerung leidet an Insomnien.

Überkommt dich häufig plötzliche, heftige Müdigkeit? Vielleicht leidest du an...

Narkolepsie

 

Symptome der Narkolepsie

Die Symptome für Narkolepsie sind vielseitig und lassen oftmals zunächst eine Fehldiagnose zu.

  • HauptsymptomeTagesschläfrigkeit und Kataplexie

  • Assoziierte Symptome: gestörter Nachtschlafautomatisches VerhaltenSchlaflähmungenHalluzinationen beim Übergang vom Wachzustand in den Schlaf, Gewichtszunahme

 

Arten der Narkolepsie

Narkolepsie bezeichnet eine Störung des Schlafens und des Wachens. Gleichzeitig ist sie der Überbegriff für die beiden Subformen Narkolepsie Typ 1 und Narkolepsie Typ 2. Diese unterscheiden sich dahingehend voneinander, dass bei einer Typ 1-Erkrankung Kataplexie als Begleiterscheinung auftritt. Kataplexie beschreibt den plötzlichen (ein- oder beidseitigen) Verlust der Spannung in der Haltemuskulatur, welcher durch intensive Gefühle hervorgerufen wird. Bei einer Typ 2-Erkrankung ist dies nicht der Fall.

 

Ursachen der Narkolepsie

Generell sind die Ursachen von Narkolepsie Typ 1 und Narkolepsie Typ 2 noch nicht besonders gut erforscht. Bei Patient*innen, die mit einer Narkolepsie Typ 1 diagnostiziert wurden, konnte kaum bis gar kein Hypokritin im Nervenwasser (Liquor) nachgewiesen werden. Die für die Produktion und Ausschüttung des Botenstoffes zuständigen Nervenzellen im Gehirn sind bei diesen Menschen nur in sehr geringem Ausmaß oder nicht vorhanden. Die Wissenschaft vermutet eine Autoimmunreaktion als Ursprung für das Fehlen der speziellen Nervenzellen.

Für Narkolepsie Typ 2 gibt es hinsichtlich der Ursachen bisher nur sehr wenige Erkenntnisse.

 

Symptome, was nun?

Treten Symptome, wie eine regelmäßige Tagesschläfrigkeit, jeden Tag über drei Monate hinweg auf, ohne dass es anderweitige erkennbare Gründe hierfür gibt, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Wichtig hierbei ist jedoch zu beachten, dass zwar auch eine klinische Diagnose gestellt werden kann, diese jedoch oftmals fehlerbehaftet sein kann. Gerade eine Typ 1-Erkrankung kann oftmals mit Epilepsie verwechselt werden. Erst in einem Schlaflabor ist es sehr genau möglich, Narkolepsie von Krankheiten mit ähnlichen Symptomen abzugrenzen und eine patientenorientierte Behandlung zu ermöglichen.

 

Warum ist eine Behandlung notwendig?

Die frühzeitige Erkennung und richtige Behandlung von Narkolepsie sind besonders wichtig, denn die Erkrankung kann zu massiven Einschränkungen der Lebensqualität führen. Neben einem gesteigerten Unfallrisiko, welches unter anderem durch Konzentrationsschwächen hervorgerufen wird, spielen auch die Begleiterkrankungen wie etwa Übergewicht und Depressionen eine wichtige Rolle. Durch eine frühzeitige Erkennung und eine richtige Behandlung können die Symptome gelindert und somit die Lebensqualität der Patient*innen gesteigert werden.

 

Fakten

  • 26 – 50 von 100.000 Menschen in Europa erkranken an Narkolepsie
  • 18 - 20% der Narkolepsie-Patient*innen leiden an schlafbezogenen Atmungsstörungen
  • 30 - 60% der Narkolepsie-Patient*innen leiden an Depressionen

 

Wachst du manchmal an Orten auf, an denen du nicht eingeschlafen bist? Vielleicht leidest du an...

Parasomnien

 

Symptome der Parasomnien 

  • Schlafwandeln, Schlaftrunkenheit, Nachtschreck/nächtliche Panikzustände

  • Albträume, Schlaflähmungen, Einnässen, Zähneknirschen

  • Rhythmisches Kopfschlagen (und andere gleichmäßige Bewegungen mit einem Körperteil oder dem ganzen Körper), EinschlafzuckungenHalluzinationen 

 

Arten der Parasomnien

Bei Parasomnien widerfahren der schlafenden Person störende Ereignisse (zum Beispiel Schlafwandeln, Albträume, ...), an denen er/sie selbst aktiv ist. Im Schlaf kommt es zu unangepassten Impulsen der Nerven, die das Bewegungssystem oder unwillkürliche Körpervorgänge steuern. Man unterscheidet zwischen Aktionen beim EinschlafenAktionen im REM-Schlaf und Aufwachstörungen aus dem Tiefschlaf.

 

Ursachen der Parasomnien

Ursache der Parasomnien sind meistens Stress, psychische oder physische Erkrankungen oder Medikamentenmissbrauch. In manchen Familien tritt Schlafwandeln so häufig auf, dass man davon ausgeht, dass genetische Faktoren bedeutsam sind. Des Weiteren geht man davon aus, dass ein noch nicht vollständig ausgebildetes zentrales Nervensystem eine Rolle spielt.

 

Warum ist eine Behandlung notwendig?

Die Schlafqualität der Betroffenen muss nicht beeinträchtigt sein, kann sie aber. Bei häufigem Zähneknirschen können Schädigungen an Gebiss und Kiefer auftreten und durch das Schlafwandeln kann es sogar zu Unfällen oder kriminellen Taten kommen. Das Leben der Betroffenen wird erschwert: Die Lebensqualität sinkt und die Psyche wird beeinträchtigt.

 

Symptome, und nun?

Der Zeitpunkt einer Behandlung hängt von der subjektiven Belastung durch die Störung ab. Da es auch zu gefährlichen Aktionen kommen kann, wird z.B. beim Schlafwandeln oft eine Behandlung von Patientenseite aus gewünscht. Da Parasomnien sehr komplex sind, ist häufig eine umfassende Untersuchung in einem Schlafmedizinischen Zentrum erforderlich. Dort werden mithilfe von Überwachungssystemen die Körperfunktionen im Schlaf aufgezeichnet und analysiert. Die Untersuchung sollte ein erfahrener und auf Parasomnien spezialisierter Schlafmediziner durchführen.

 

Fakten

  • Kinder und Jugendliche sind häufiger betroffen sind als Erwachsene.
  • 10 – 50 % aller Kinder und Jugendlichen leiden unter Albträumen leiden.
  • 17 % der Kinder unter 10 Jahren geraten nachts in Panik.

 

Kribbeln dir häufig die Beine, wenn du versuchst zu schlafen? Vielleicht leidest du am...

Restless Legs Syndrom (RLS)

 

Symptome

RLS:

  • Bewegungsdrang (tritt meist nach dem ins Bett gehen auf & wird von weiteren Symptomen begleitet)

  • unangenehmes Kribbeln („Ameisenlaufen“), kann extreme Ausmaße annehmen

  • Erscheinungen treten meist im Wachzustand auf & können sich negativ auf das Einschlafen auswirken

periodische Bewegungen der Gliedmaße: treten (im Gegensatz zu denen des RLS) meist im Schlaf meist im Abstand von 30 Sek auf & häufen sich in der Non-REM-Schlafphase in der ersten Nachthälfte

 

Arten des Restless Legs Syndrom

Das Restless Legs Snydrom (kurz: RLS) oder ruhelose Beine beschreibt ein Phänomen, bei dem die Betroffenen sich einem Bewegungsdrang hingeben müssen, welcher von Missempfindungen in den Beinen begleitet ist. Diese treten meistens im Wachzustand auf. Anders als beim RLS treten periodische Bewegungen der Gliedmaßen während des Schlafes auf und entziehen sich der Kontrolle der Betroffenen. Treten diese in Verbindung mit einer Tagesschläfrigkeit und oder Schlafstörung auf, so können sie als eigenständige Krankheit bezeichnet werden. RLS tritt zwar häufig mit periodischen Bewegungen der Gliedmaßen auf, jedoch im umgekehrten Fall trifft diese Tatsache nicht zu.

 

Ursachen des Restless Legs Syndrom

In mehr als der Hälfte der Fälle ist die Erkrankung mit dem RLS genetisch bedingt. Lässt sich das RLS innerhalb der Familie häufiger diagnostizieren, so ist zumeist von schwereren und komplizierteren Fällen auszugehen, die schwierig zu behandeln sind. In den Fällen, in denen eine genetische Ursache ausgeschlossen werden kann, ist das RLS meistens auf eine Schwangerschaftdialysepflichtige Niereninsuffizienz oder einen Eisenmangel zurückzuführen. Bei periodischen Bewegungen der Gliedmaßen sind die Ursachen noch weitgehend ungeklärt, die Faktoren, die für die Auslösung der Symptome verantwortlich sind, die gleichen, wie für das RLS. Besonders bei Patient*innen mit einer Narkolepsie oder einer Niereninsuffizienz ist eine periodische Bewegung der Gliedmaßen häufiger erkennbar.

 

Symptome, was nun?

Treten Symptome auf, so ist es ratsam sich bei einem Arzt Hilfe zu suchen. Dieser kann im Zuge einer klinisch neurologischen Untersuchung bereits erste Erkenntnisse gewinnen und wird zumeist durchgeführt, wenn es sich um ein nicht-symptomatisches RLS handelt. Da hier allerdings andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen nicht ganz ausgeschlossen werden können, ist es wichtig, weitere medizinische Untersuchungen durchzuführen sowie die gesamte Krankenhistorie der Patient*innen in die Betrachtung mit einbezogen werden. Eine Untersuchung im Schlaflabor ist nur dann notwendig, wenn es sich um sehr unklare Fälle handelt. Um im Gegenzug periodische Bewegungen der Gliedmaßen untersuchen zu können, sind komplexere Untersuchungen notwendig. Erst im Schlaflabor können hier die Ursachen genau analysiert werden.

 

Warum ist eine Behandlung notwendig?

Werden die Symptome einer RLS-Erkrankung oder periodische Bewegungen der Gliedmaßen nicht behandelt, kann dies zu schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen führen (vor allem Schlafentzug und eine stark verminderte Leistungsfähigkeit). Diese wiederum ziehen eine Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen sowie ein gesteigertes Unfallrisiko (z.B. durch Ermüdungserscheinungen im Straßenverkehr) nach sich.

 

Fakt

  • 5 – 10% der Gesamtbevölkerung haben in ihrem Leben mit dem RLS zu tun.

Fühlst du dich häufig stark unkonzentriert, hast beim Aufwachen einen trockenen Mund und Kopfschmerzen? Vielleicht leidest du an...

Schlafapnoe

 

Symptome der Schlafapnoe

  • Atmung setzt während des Schlafs für mind. 10 Sek aus

  • starke Tagesmüdigkeit à Konzentrations- und Gedächtnisproblemegeringere Leistungsfähigkeit

  • Verringerung der Libido und Potenz

  • Sekundenschlaf

  • morgendliche Kopfschmerzen, trockener Mund

 

Arten der Schlafapnoe

Eine Schlafapnoe liegt vor, wenn in einer Stunde mehr als fünf Atemaussetzer auftreten, die jeweils mindestens zehn Sekunden andauern. Man unterscheidet zwischen der obstruktiven und der zentralen Schlafapnoe. Sie unterscheiden sich in ihren Ursachen, zeigen aber ähnliche Symptome.

 

Ursachen der Schlafapnoe

Bei der obstruktiven Schlafapnoe sind die Atemwege verlegt oder verengt. Dies kann an anatomischen Besonderheiten, Übergewicht, Schlaf in Rückenlage oder an einer verstärkten Muskelentspannung durch Alkohol, Medikamente oder Drogen liegen. Die Atemaussetzer entstehen dadurch, dass die Kraft der Atemmuskulatur nicht ausreicht, um Luft durch die blockierten Atemwege zu bekommen.

Bei der zentralen Schlafapnoe liegt die Ursache im Gehirn. Den Atemmuskeln fehlt kurzfristig der Befehl vom Gehirn, aktiv zu werden. Das Gehirn reagiert erst, wenn der Sauerstoffgehalt im Blut unter einen kritischen Wert sinkt.

 

Symptome, was nun?

Bei der Therapie stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Manchmal sind diese jedoch nur erfolgreich, wenn sie kombiniert werden. Bei Übergewicht gilt es, in Absprache mit einem*r Ärzt*in, das Gewicht durch Diät- bzw. Sportprogramme zu reduzieren. Falls die betroffene Person raucht, sollte dies aufgegeben werden. Vier Stunden vor dem Schlafengehen sollte man keinen Alkohol mehr zu sich nehmen. Zudem können Schienen eingesetzt werden, um den Atemraum zu vergrößern oder man nutzt eine Atemmaske für eine nasale Überdruckbeatmung. Bei Versagen der klassischen Therapiemethoden werden operative Verfahren durchgeführt.

 

Warum ist eine Behandlung notwendig?

Die Atemaussetzer können die Gesundheit gefährden und zum Beispiel zur Entwicklung eines Bluthochdrucks beitragen. Eine Schlafapnoe kann also negative Folgen haben und sogar die Lebenszeit verkürzen.

 

Fakten

  • 4% - 9% sind in etwa in Deutschland an einer Schlafapnoe erkrankt. Es gibt jedoch einen hohen Anteil nicht-diagnostizierter Erkrankungen.
  • Am häufigsten sind Männer zwischen dem 40. und 65. Lebensjahr von einer Schlafapnoe betroffen.
  • Die Betroffenen bemerken ihre Atemstillstände oft gar nicht selbst, sondern fallen häufig nur den Bettpartner*innen auf.

Insomnien

  • Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin (02.01.2018): Patientenratgeber. Ein- und Amboss (05.09.2019): Insomnien und Parasomnien. Abgerufen von: https://www.amboss.com/de/wissen/Insomnien_und_Parasomnien/ .
  • Durchschlafstörungen. In: Schlafstörungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten.
  • Robert Koch-Institut (Oktober 2005): Schlafstörungen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 27. Berlin.
  • Techniker Krankenkasse (November 2017): Schlaf gut, Deutschland. TK-Schlafstudie 2017. Hamburg.
  • Photo by Matthew Henry on Unsplash

Narkolepsie

Schlafwandeln

Ameisenlaufen

  • Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin (20.02.2018): Patientenratgeber. Restless Legs Syndrom und periodische Gliedmaßbewegungen. In: Schlafstörungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten.
  • Robert Koch-Institut (Oktober 2005): Schlafstörungen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 27. Berlin

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