Einsamkeitserleben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einsamkeitserleben


In der Wissenschaft beschreibt Einsamkeit die subjektiv wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlich vorhandenen sozialen Beziehungen, also die subjektive Empfindung des Alleinseins. Einsamkeit wird in drei Kategorien differenziert:

Emotionale Einsamkeit (intime Einsamkeit)
Betrifft sehr enge Beziehungen wie Partner:in, enge:r Freund:in

Soziale Einsamkeit (relationale Einsamkeit).
Betrifft den größeren Freundeskreis & sonstige persönliche Beziehungen.

Kollektive Einsamkeit
Betrifft das globale Zusammengehörigkeitsgefühl bzw. dem fehlenden Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft.

Zur Einsamkeit abzugrenzen ist die soziale Isolation, unter der der objektive Zustand des Alleinseins zu verstehen ist. Viele Menschen sind gerne allein, ohne dass es sie emotionale belastet. Und umgekehrt gibt es Personen, die sich einsam fühlen, obwohl sie objektiv betrachtet in einem großen sozialen Netzwerk leben.

Wann schadet Einsamkeit der Gesundheit?

Sich gelegentlich einsam zu fühlen, ist völlig normal und nicht krankhaft. Wenn das Einsamkeitsgefühl jedoch chronisch wird, kann es sich jedoch negativ auf deine Gesundheit auswirken. Es gibt keinen Messwert, wann der Zeitpunkt erreicht ist, wichtige Warnsignale sind jedoch:

  • Meidest du den Kontakt zu anderen?
  • Suchst du Ausreden, um Einladungen abzusagen?
  • Stößt du andere von dir, um dich selbst zu schützen?
  • Verhältst du dich, als würdest du angegriffen werden?
  • Suchst du aktiv nach Kontakten oder hast du dich schon in dein Schicksal gefügt und aufgegeben?
  • Hast du das Gefühl enorm unter der Situation zu leiden?

Falls dies bei dir der Fall ist, kannst du dich an folgende Stellen wenden:

 

Tipps
  • Strukturierter Tagesablauf – stelle beispielsweise deinen Wecker jeden Tag zur gleichen Zeit, statt einfach in den Tag hinein zu leben und mache dir einen Plan, was du heute erledigen möchtest.
  • Kontakte pflegen – Nutze dein Telefon, um mal wieder mit Freunden oder Familie zu telefonieren oder zu schreiben.
  • Mache jemandem eine Freude – Wann hast du zuletzt mal eine Postkarte oder Paket verschickt? Nutze die Zeit, um anderen und damit auch dir selbst eine Freude zu machen.
  • Starte ein neues Projekt - vielleicht wolltest du schon immer mal eine neue Sprache lernen oder stricken lernen? Es gibt unendlich viele neue Dinge zu entdecken mit denen man sich auch prima allein beschäftigen kann. Jetzt ist die perfekte Zeit dazu!
  • (Online) Spieleabend – Treffe dich online mit deinen Freunden, um gemeinsam Spiele zu spielen.
  • Erinnere dich an schöne Momente – Mit alten Fotos, Videos oder auch Musik kannst du in Erinnerung schwelgen und schöne Momente zurück in dein Gedächtnis rufen. Du kannst deine Erinnerung auch mit anderen teilen!

  • Blaszcyk, W., Lesener, T., Müller, J., Neben, D., Sprenger, M., Dastan, B., Diering, L.-E., Jochmann, A., Juchem, C., Stammkötter, K., Stauch, M., Wolter, C., & Gusy, B. (2022). Wie gesund sind Studierende der Technischen Universität Kaiserslautern? Ergebnisse der Befragung 06/21 (Schriftenreihe des AB Public Health: Prävention und psychosoziale Gesundheitsforschung: Nr. 04/P21). Berlin: Freie Universität Berlin.
  • Luhmann, M. & Bücker, S. (2019). Einsamkeit und soziale Isolation im hohen Alter. Zugriff am 29.03.2021 unter http://www.pml.psy.rub.de/mam/content/abschlussbericht_einsamkeit_im_hohen_alter_onlineversion.pdf.
  • Hawkley, L. C., & Cacioppo, J. T. (2010). Loneliness matters: A theoretical and empirical review of consequences and mechanisms. Annals of Behavioral Medicine, 40(2), 218–227. doi.org/10.1007/s12160-010- 9210-8
  • Peplau, L. A., & Perlman, D. (Eds.). (1982). Loneliness: A sourcebook of current theory, research, and therapy. New York: Wiley Interscience.