Challenges
Challenges
Durch Bewegungs-Challenges können wir uns selbst herausfordern und unsere Fitness, Koordination oder andere Fähigkeiten verbessern. Brauchst du ein bisschen Inspiration, um dich selbst für eine Challenge zu motivieren? Dann schau dir an, wie sich drei Studis der RPTU selbst herausgefordert haben und wie effektiv die Challenges waren, um ihre Ziele zu erreichen.
Caros Dehnungschallenge
Mir geht es wohl wie vielen Studierenden zurzeit – gefühlt nur am Schreibtisch und die größte Bewegung am Tag ist entweder zum Einkaufen oder – wie meistens – vom Schreibtisch zur Küche und zurück. Vor allem das Sitzen auf dem Schreibtischstuhl ist eine Herausforderung für meinen Rücken oder wie die ganzen Fitness-Influencer*innen sagen würden, für meine Mobility. Mobilisierung des Körpers bedeutet, dass sich die Bewegungsamplitude erweitert beziehungsweise aufrechterhalten wird. So werden Gelenke, Sehnen und Knochen auf kommende Belastungen vorbereitet. Aber wie in meinem Fall: wo nichts ist, da kann auch nichts aufrechterhalten werden. Ich war noch nie ein Dehnungswunder. Eher im Gegenteil: meine Erfahrungen bei einem Pilates-Kurs waren so ernüchternd, dass ich nach zwei Trainingseinheiten aufgegeben habe. Ich glaube, dass ich vor allem der Trainerin einen Gefallen getan habe, die Mühe hatte mir die Übungen einfacher als einfach zu machen. Ich kann nämlich nicht mal beim Sitzen mit ausgestreckten Beinen die Knie durchdrücken. Meinen Sehnen sind so kurz wie der Geduldsfaden beim Warten auf die bestellte Pizza. Da mir in Zeiten des Lockdowns sowieso ein bisschen langweilig ist und meine Rückenschmerzen mich regelmäßig einholen, dachte ich mir, dass ich doch mal eine kleine Challenge starten könnte. Und es wäre keine Challenge, wenn es nicht herausfordernd und überwindet ist. Also versuche ich über 4 Wochen meine Mobility zu verbessern und teste verschiedene YouTube-Videos und Apps. Damit das auch alles vergleichbar ist und ihr einen möglichen Fortschritt sehen könnt (nicht zuletzt auch, damit ich mich motiviere für die Challenge), messe ich den Abstand meiner Hände zum Boden, wenn ich die Knie durchgestreckt habe. Rechts seht ihr das Beweisbild: Ganze 27 cm fehlen bis zum Boden!
Ich habe mich für zwei Fitness-/Yoga- Influencer*innen entschieden, die „Flexibility, Mobility & Relaxation“ als „Daily Routine“ versprechen. Auch eine App werde ich in der Zeit der Challenge testen. Über die Ergebnisse erfahrt ihr hier im Blog.
Erste Woche
Diese Woche habe ich jeden Abend mindestens eine Viertelstunde mit Mady Morrison verbracht und dabei meine Mitbewohnende mitgerissen. Die machen jetzt jeden Abend mit – es ist sozusagen relaxen, dehnen und entspannen im Kollektiv. Die YouTuberin hat verschiedene Videos, die mal 15 Minuten lange sind, 30 Minuten oder auch nur ein 10-minütigen Morningstretch. Dabei sind viele Yoga-Elemente eingebaut, die mit dem Konzept der Achtsamkeit verknüpft sind. Ihr habt davon noch nichts gehört? Dann schaut mal hier unter Achtsamkeit vorbei!
Es gibt speziell Dehnungsübungen für Anfänger*innen, also für mich. Aber auch die Videos für alle haben unterstützende Elemente drin, die es weniger gedehnten Menschen (also mir) einfacher machen. Wusstest du, dass ein Bademantelgürtel ein super Hilfsmittel zum dehnen ist? Ich weiß nicht, ob ich mit den Einheiten dem Boden näherkomme (siehe oben), aber ich freue mich jeden Abend drauf, meinen Körper zu strecken und zu mobilisieren. Nach gefühlten 10 Stunden Schreibtisch am Tag ist das eine wohltuende Abwechslung. Ich bin positiv überrascht und werde wohl mit Mady auch nach der Challenge die ein oder andere Dehnungs-/Yogaübung machen. Mal schauen, ob ich dann am Ende genauso gelenkig bin wie sie – das bezweifle ich aber stark!
Zweite Woche
Was soll ich sagen: meine anfängliche Euphorie der ersten Woche hat sich gelegt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich jetzt Mady nicht mehr sehe oder einfach an der Resignation, dass ich immer noch so gedehnt bin wie ein Holzblock. Ich habe die Woche mit einem anderen Fitnessinfluencer begonnen, der nebenberuflich Schrank ist und eine 10-minütige „Mobility Fitness Routine“ verspricht, die man jeden Morgen machen kann. Ich bin keine Expertin, aber auf mich hat das Alles ein wenig unkoordiniert gewirkt. Hier ein bisschen Schulter, da ein bisschen Bein und alle Übungen gefühlt in Lichtgeschwindigkeit. Also sehr viele Übungen in sehr kurzer Zeit. Bis mein ungedehntes Ich halbwegs die Position gefunden hat, war der Influencer schon bei der nächsten Übung. Ich bezweifle stark, dass das die erhoffte Dehnung gebracht hat. Ich habe natürlich auch noch andere Videos mit dem Thema Dehnen ausprobiert. Eines war mit einem Physiotherapeuten. Anfängliche Übung: aufrecht sitzen und Beine austrecken – easy dachte ich. Als hätte der Mann meine Gedanken gelesen, sagte er dann: „Viele stützen sich dabei ab. Das ist nicht Ziel der Übung.“ Ich glaube, ich habe noch nie so schnell peinlich berührt meine Hände weggezogen – und siehe da, die Übung war gar nicht mehr so einfach. Im weiteren Verlauf zeigte der Physiotherapeut mit einer Patientin, wie man sich an verschiedene Übungen gewöhnen kann. Das Video ist nämlich für Anfänger*innen gedacht. Das Schlussplädoyer des Mannes am Ende des Videos: jeder normale Mensch muss seine Hände zu den Füßen bekommen, wenn man die Beine im Sitzen austreckt. Wem das misslinge, der sollte daran arbeiten. An dieser Stelle hat er mich dann als „Viewerin“ verloren – Mady hat nämlich nie sowas unmögliches verlangt!
Dritte Woche
Diese Woche hatte ich richtig viel zu tun. Irgendwie ist die letzte Vorlesungswoche immer anstrengender als die Wochen davor. Ich habe trotzdem nicht meine Challenge aus den Augen verloren – obwohl ich es gerne hätte. Da ich wöchentlich was Neues für euch teste, habe ich mich mit einer App gedehnt. Das hat mir ganz gut gepasst, da man hierbei die Übungen einfach zwischendurch einbauen kann und nicht unbedingt die Yogamatte entrollen muss. Also habe ich jeden Abend nach meinem langen Tag am Schreibtisch dagesessen und die Schultern, den Kopf und viele andere Körperteile gekreist. In der App konnte man mit einer animierten Figur sehen, wie die Übung in etwa aussehen sollten. Eigentlich ganz cool, wäre da nicht zu der animierten Figur noch eine absolut nervige computeranimierte Stimme, die einen völlig emotionslos durch die Übungen foltert. Unabhängig davon sind die Übungen aber nachhaltig und einfach in den Schreibtischalltag integrierbar. Ich merke, dass ich ab und zu ein paar Dehnungen im Sitzen machen, die mir scheinbar helfen, einigermaßen rücken- und kopfschmerzfrei durch die Klausurenphase zu kommen. Das Problem ist nur, dass ich jetzt wohl super krass gedehnt bin im Schulter- und Kopfbereich, die Beine allerdings weiterhin wie ein unbeugsames Stück Holz an meinem Körper verharren. Naja, vielleicht bringt ja die letzte Challengewoche den erhofften Durchbruch.
Vierte Woche
Spoiler zu Beginn: die letzte Woche hat nicht den erhofften Durchbruch gebracht. Ich habe einen Mix aus Mady und App ausprobiert und mich – vielleicht aus Bequemlichkeit - auf meinen Oberkörper konzentriert. Da bekomme ich jetzt fast schon die Arme hinter dem Rücken verkreuzt! Eine Veränderung merke ich jetzt aber doch: ich bin nicht mehr ganz so schlecht beim Dehnen. Zumindest dreht sich meine Katze nicht mehr verstört weg, wenn ich versuche, den herabschauenden Hund zu machen. Ich muss auch zugeben, dass mir das fast tägliche Dehnen mit Mady schon Spaß macht – ich folge ihr jetzt sogar auf Instagram. Auch wenn ich nicht mal annähernd so dehnbar sein werde wie sie, vermittelt jede Übung auf absurde Weise ein gutes Gefühl. Letztens habe ich mich mit einem Freund über den Lockdown unterhalten und wie hart der Weg zu einem sportlichen Ich wie vor Corona ist – ratet mal, wen er mir empfohlen hat, um sich ein bisschen mehr im Alltag zu bewegen? Richtig: Mady!