Bericht: UNILIGA Finale 2022: Wiedersehen auf gepflegtem Grün

Ein perfekt gemähter Rasen, virtuose Ballkünstler*innen soweit das Auge reicht, ausgelassene Stimmung auf und neben dem Platz – das kann nur die UNILIGA Kaiserslautern sein! Schon das ganze Sommersemester lang stand jeden Donnerstag ab 15 Uhr Rasenzauber auf dem Programm und die insgesamt 16 Mannschaften kämpften um den wohl schönsten Pokal der Südwestpfalz. Auch die UNILIGA-Saison fand schließlich ihren Höhepunkt in Form des Finalspieltags. So standen am 21.07.2022 bei perfektem Sommerwetter ein letztes Mal alle Mannschaften auf dem Platz, um die finalen Platzierungen untereinander auszufechten. Das hochklassig besetzte Finale zwischen den Titelverteidigern All Beck´s und den Zack Zack Warriors, ein Wiedersehen der beiden Teams aus dem Finale 2021, sollte dabei halten, was die Paarung versprach.

Wie jedes Jahr wurden in der UNILIGA am letzten Spieltag der Saison alle Platzierungen ausgespielt. Bereits die frühen Spiele wurden von einigen Fans begleitet und die gute Stimmung war unabhängig von der Platzierung, um die es bei den jeweiligen Spielen ging, sehr ausgelassen. Einige Partien endeten im Neunmeterschießen, beispielsweise lieferten sich die TSG Besoffensein einen regelrechten Krimi mit den Pinguinen. Über eine halbe Stunde wurde geschossen, pariert, gezittert und gebangt, bevor sich die TSG schließlich doch durchsetzen und Platz 9 mitnehmen konnte.

Je später der Nachmittag desto brisanter die Partien. So stand gegen 18:30 Uhr das Spiel um Platz 3 an, bei dem sich Dynamo Tresen und The Wall gegenüberstanden. Leider wurde das Spiel von einer Verletzung überschattet, allerdings ist der Spieler bereits auf dem Wege der Besserung. Letztendlich konnte sich Dynamo Tresen im kleinen Finale mit 3:1 durchsetzen und sich so den Platz auf dem Treppchen sichern.

Dann war es soweit! Das alles entscheidende Finale zwischen den All Beck´s und den Zack Zack Warriors sollte Klarheit darüber bringen, wer im Jahr 2022 die fußballerische Nummer eins an der TUK darstellt. Bei der Neuauflage des letztjährigen Finales sahen mehr als 100 Zuschauer eine taktisch sehr diszipliniert auftretende Mannschaft der All Beck´s, die den Warriors zunächst die Spielgestaltung überließ. Mit der ersten eigenen Offensivaktion brachten „die Flaschen“ die Hintermannschaft der Warriors allerdings direkt so in Bredouille, dass diese die legendäre Nummer sieben der All Beck´s innerhalb des Neunmeter Raums nur noch mit einem Foul stoppen konnten. Schiedsrichterlegende Nils Wagemann zeigte sofort auf den Punkt. Sascha Theis übernahm die Verantwortung vom Punkt und schob die Kugel souverän zum umjubelten 1:0 ein. Dies war gleichzeitig der Halbzeitstand.

Nach der akribischen Halbzeitansprache der Trainer ging es zurück auf den Platz, wo die Flaschen keinen Zweifel aufkommen ließen, dass sie ihren Titel verteidigen wollten. Zunächst vergaben die All Beck´s allerdings mehrere Großchancen und so war es letztlich ein abgefangener Angriff der Warriors, der ihnen selbst zum Verhängnis werden sollte. All Beck´s Koloss Dennis Nickolaus schirmte den Ball clever gegen seinen Gegenspieler ab, sodass sich sein Mannschaftskamerad Florian Steinhauer das runde Leder schnappen und anschließend fast alleine auf das Tor der Warrios zumarschieren konnte. Dort behielt er die Nerven und versenkte die Kirsche ganz cool zum 2:0.

Nun folgte die Drangphase der Warriors, in der sie alles nach vorne warfen. Zunächst konnten die Männer in schwarz ihren Defensivverbund zusammenhalten, doch dann fasste sich der Warriors Kapitän Sebastian Nau ein Herz und versenkte den Ball aus ca. 17 m unhaltbar im oberen rechten Eck. Die Warriors hatten nun Blut geleckt und brannten ein wahres Offensivfeuerwerk ab, bei dem sogar der furios aufspielende Keeper Antonius Bröhl im Sturm wirbelte. Dadurch ergab sich für die Flaschen immer wieder die Chance, die Partie durch ein Fernschusstor vorzeitig zu entscheiden, allerdings scheiterten sie ein ums andere Mal um Haaresbreite.

Die letzten 5 Minuten der Partie hatten es dann nochmal so richtig in sich! Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft und die All Beck´s verteidigten nun mit Mann und Maus und warfen sich in jeden Schuss der Roten. Bis zum letzten Moment des Spiels ergaben sich immer wieder Chancen den Ausgleich zu erzielen. Doch die Defensive der Titelverteidiger, um den bärenstark aufspielenden Torhüter Benedikt Baumann, ließ keinen weiteren Treffer mehr zu. So waren es erneut die All Beck´s die sich beim Abpfiff des UNILIGA-Finals über einen historischen Titelgewinn freuen durften. Zum einen sind sie das erste Team, dem seit der Gründung der UNILIGA Kaiserslautern die Titelverteidigung gelungen ist, zum anderen sind sie mit insgesamt 3 UNILIGA-Siegen nur alleiniger Rekordmeister. Dementsprechend groß war die Freude bei den Jungs in Schwarz als man bei Sonnenuntergang und unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer*innen, erneut den wohl schönsten Pokal der Südwestpfalz in den Himmel recken durfte.

Bei der Siegerehrung wurden dieses Jahr erstmalig auch der beste Torschütze und der beste Torhüter der Saison ausgezeichnet. Die goldene Kanone der UNILIGA-Saison 2022 ging an den Bomber Maximilian Lauhoff, während sich Warriors-Torhüter Antonius Bröhl den Titel als bester Keeper sichern konnte. Hertha Ballern konnte sich daneben den erstmalig vergebenen Fairnesspreis sichern. Die Jungs und Mädels von Hertha hatten zuvor in den Playoffs bei einem von ihnen erzielten Führungstreffer ein vorangegangenes (vom Schiedsrichter übersehenes) Foul zugegeben und waren anschließend unter anderem deswegen noch ausgeschieden. Genau das spiegelt der Sportsgeist wider, für den unsere UNILIGA steht! Nach dem Finalspieltag ging es für alle Mannschaften in die Stadt, um dort gemeinsam die dritte Halbzeit zu feiern. Bei dem ein oder anderen Kaltgetränk waren schließlich alle Gewinner des Abends, denn der Sport schafft es doch immer wieder, die Menschen auf ganz besondere Art und Weise miteinander zu verbinden. So schaut der UNISPORT auf eine sehr gelungene UNILIGA-Saison zurück, bei der vor allem die Freude der Leute darüber, sich wieder begegnen zu können, und der Spaß am Sport in Erinnerung bleiben wird.

Autor: Sebastian Kelm
Fotos: Wolfgang Klein